Project Watcher: Erste Eindrücke

Project Watcher ist ein Produkt von Creative, das aus einem Indigogo-Projekt entstanden ist. Die Idee ist bestechend einfach: Kombiniere die Ausgabe von zwei Kameras zu einem Stream, den ein angeschlossener PCs für eine einzige Kamera hält. Projekt Watcher ist Hardware-basiert und benötigt keinerlei Software-Installation auf dem Rechner. Die Konfiguration geschieht allein über eine Infrarot-Fernbedienung. Project Watcher wird von jeder Kommunikationssoftware sofort erkannt.

Das Paket enthält zwei Kameras, zwei Kabel mit USB-C, einen Adapter von USB-A auf USB-C, ein Tellerstativ, und jede Menge Zubehör, um alles zusammenzuschrauben. Die Kameras haben ein Stativgewinde und sind deshalb mit anderem Fotozubehör kompatibel. Das Linkkabel zwischen Kamera 01 und Kamera 02 hat modifizierte Stecker. Ich habe beide problemlos durch eigene (Thunderbolt-Kabel) ersetzen können.

Warum zwei Kameras statt einer? Wenn man etwas erläutern will, etwa wie man etwas repariert, dann will man selbst im Bild erscheinen und gleichzeitig Details zeigen können. Kamera 02 hat Zoom und (einen etwas langsamen) Autofokus, so dass man gut Details herausarbeiten kann. Kamera 01 hat ein Festbrennweiten-Objektiv und kann verschiedene Blickwinkel ausschneiden.

Das ist alles über die Fernbedienung einfach sehr simpel einstellbar und man kann drei Presets festlegen, so dass man zwischen unterschiedlichen Szenen wechseln kann. Ich musste nicht einmal das Handbuch zu rate ziehen. Die Fernbedienung muss genau auf die Kamera 01 zielen, sonst wird sie nicht erkannt. Da diese Lösung im Standby keine Energie benötigt, wird die CR2025 in der Fernbedienung vermutlich ewig halten.

Was mir negativ aufgefallen ist: Das Bild der Kamera 02 blieb immer etwas verwaschen und die Kamera 01 hatte Probleme mit starken Kontrasten. Hier drei Bilder mit sehr viel natürlichem Licht.

Ich habe natürlich erst mal die Firmware aktualisiert. Den Installer gibt es anscheinend nur für Windows und der ist nicht mal signiert. Das gehört ausgebuht.

Die Aufzählung der technischen Daten ist beeindruckend. So soll die Kamera 02 bis auf 1cm rankommen. Dabei zeigten sich die gleichen Fokus-Probleme, die ich bei der normalen Nutzung hatte. Hier gab es keine starken Kontraste.

Um die Belichtung besser einschätzen zu können, habe ich mit den drei Einstellungen fotografiert:

Hell
Mittel
Dunkel
Nur zum Vergleich: Logi MX Brio

Project Watcher arbeitet mit Sony Starvis 4k Sensoren, genau wie die Logi MX Brio, die ich neulich getestet habe. Die Aufnahmen sind überhaupt nicht zu vergleichen. Es kommt eben nicht nur auf die Sensoren an, sondern auch auf die Objektive und nicht zuletzt die Bildverarbeitung.

Management Summary: Tolles Konzept, schickes Design, aber die Bildqualität reicht mir nicht. 350 Euro soll der Spaß kosten.

Stand der Digitalisierung in der Digitalstadt #Darmstadt

Es gibt nun für alles Online-Terminvergaben. Dort gibt es:

  • Keine Termine für einen neuen Personalausweis
  • Keine Facharzttermine, auch nicht mit Dringlichkeitsüberweisung

Für die Erteilung eines neuen Personalausweises gibt es kein Online-Verfahren, auch nicht, wenn man bereits einen Online-Personalausweis hat. Wenn es irgendein Online-Verfahren gibt, dann benötig man dafür eine BundID, obwohl man bereits einen Online-Personalausweis hat.

Das Finanzamt, jede Bank, jede Krankenkasse, überhaupt jede Versicherung, richtet gerne ein eigenes Postfach ein, das man keinesfalls zentral abrufen kann. Man muss sie dann alle abklappern, um nachzuschauen, dass man auch nach sechs Wochen noch keine Antwort hat. Ja, das gilt auch für die BundID: Wieder ein eigenes, neues Postfach.

Um sich beim Finanzamt anzumelden, gibt es fünf verschiedene Anmeldeverfahren. Wechselt man das Verfahren, macht das Finanzamt eine neue Registrierung.

Ein einziges Tollhaus.

Anmelden mit Perso

Manche Dinge dauern ein bisschen. Das ist ein RFID-Leser, der mit dem Personalausweis funktioniert. Ein Modell aus 2010.

Bisher habe ich eine abenteuerliche Konstuktion namens “Smartphone als Kartenleser” benutzt, bei der man zunächst eine 1:1 Beziehung zwischen Smartphone und Computer aufbaut, um sich dann mittels der AusweisApp auf dem Computer zu Authentifizieren. Der sucht dann im selben WLAN nach dem Smartphone und dessen AusweisApp, und das liest dann der Perso.

Heute habe ich dann mit einem gut beschriebenen Verfahren die Firmware meines Smartcard-Readers aktualisiert. Nun wird er von Windows ohne Treiber erkannt. Und das sogar beim Surface mit Windows on ARM. Coole Sache und viel einfacher als mit Smartphone.

Das funktioniert beim Finanzamt und bei der Rentenversicherung. AusweisApp ist unterschätzt. Nutzt ihr das und wenn ja, wo?

Das MacBook, das man haben will

MacBook Air M3 wurde vor zwei Tagen angekündigt und ist ab Freitag verfügbar. Amazon kann liefern und ist wie immer günstiger als Apple selbst. Und es zeigt sich wieder, dass der Computer, den man haben will, immer knapp unter zwei Tausi kostet. Und wenn Mobilität wichtiger ist, dann spart man was mit dem kleineren Bildschirm.

Ich glaube, das wäre der Laptop, den ich kaufen würde, wenn ich unglücklich mit Lenovo wäre. Bin ich aber ganz und gar nicht. 🙂

#reklame

Eine einfache Lösung für ein häufiges Problem

Vor einer Woche erhielt ich diese Anfrage. Ich hatte eine ganz andere Lösung im Kopf. (#reklame) Vor zwei Tagen bekam ich dann ein Geschenk von meiner Wunschliste und die Auflösung: “Meine Frau ist extrem happy mit der Lösung. Und ich damit auch.”

Ich schreibe das auf, weil herausfallende EarPods und AirPods ein häufiges Problem sind und es gar nicht nötig ist, auf andere Kopfhörer zu wechseln. Die EarPods (AirPods mit Kabel) haben das beste Mikrofon, was das Preis-Leistungsverhältnis angeht. Die verschwanden eine Zeit lang in irgendeiner Schublade, weil niemand wusste, welches Juvel er da hatte.

EarPods gibt es mit Lightning (iPhone), USB-C und Audio-Anschluss

Ganz dicke Empfehlung. Für weniger als 20 Euro kriegt man ein tolles Headset, mit EarHooks für weniger als 30.

Logitech MX Brio 705: Zwei Schritte vor, einer zurück

Logitech hat eine neue Premium-Webcam im Angebot. Für Konsumenten heißt sie MX Brio und für Unternehmenskunden MX Brio 705. Bevor ich über die Fortschritte berichte, will ich den Rückschritt gegenüber der Brio 4K erwähnen. Die MX Brio hat kein Windows Hello mehr. Die dafür notwendige IR-Kamera hat Logitech eingespart.

Äußerlich ist die MX Brio am Aluminium-Gehäuse erkennbar, das an die MX-Tastaturen erinnert; daher kommt auch der Name. Der Privacy-Shutter ist kein aufgesetztes Zubehör mehr, sondern ein Ring mit einer zweiteiligen Blende, die sich durch Drehen schließt. Damit ist die Kamera physisch stillgelegt, aber nicht das Mikro. Auf der Vorderseite sieht man zwei Schlitze links und rechts für Beamforming Mikrofone. und eine LED, die anzeigt, ob das Gerät aktiv ist. Das entspricht der preisgünstigeren 1080p-Kamera Brio 500/505.

Von dieser übernimmt die MX Brio auch die praktische Magnet-Halterung. Man kann die Kamera mit einem leichten Zug von der Bildschirmhalterung abziehen und etwas aus der Hand demonstrieren. Das mitgelieferte USB-C-Kabel ist lang genug, aber auch sehr schwer. Ich habe es durch ein leichteres Thunderbolt-Kabel ersetzt.

MX Brio unterstützt auch den Show Mode der Brio 505. Klappt man die Kamera nach vorne, um etwas auf dem Schreibtisch zu zeigen, erkennt die Kamera die Lageänderung und dreht das Bild um 180 Grad, so dass der Schreibtisch “richtig rum” erscheint.

Die Monitorhalterung hat einen schlankeren Haken als die Brio 4K, der auch bei einem schmalen Rand nicht ins Bild ragt. Der Magnetfuß ist in der Halterung so gelager, dass man die Kamera um die Hochachse drehen kann. Ein 1/4-Zoll-Gewinde (6,35 mm) bietet eine Montage auf einem Stativ an.

Zu diesen äußerlichen Veränderungen abgesehen, überzeugt die MX Brio vor allem durch innere Werte. Der Sony Starvis Sensor hat 70 Prozent größere Pixel als der Sensor in der Brio 4k, davor ist ein Weitwinkelobjekt mit 5 Elementen montiert. Die Kamera zeichnet 4k mit 30 fps oder 1080p mit 60 fps auf. Der Autofokus ist schneller und die Bildverarbeitung passt Belichtung und Farbtemperatur an die erkannten Gesichter an. Ich habe in LogiTune außerdem RightSight aktiviert, durch das die Kamera stets den richtigen Bildausschnitt wählt. Dabei kann man zwischen Closer, Default und Farther wählen.

Bei guten Lichtverhältnissen taugt jede Webcam. Die MX Brio kann aber auch mit hellen Hintergründen, beispielsweise einem Fenster umgehen. Ich habe auch einmal ganz ungewöhnliche Lichtsituationen bei Nacht ausprobiert.

In diesen drei Extremszenarien macht die MX Brio immer noch eine gute Figur. Diese Aufgabe hat Logitech gut gelöst. Die Kamera soll jetzt die Jabra Panacast 20 ablösen, die mir bisher gute Dienste geleistet hat.

Wenn Ihr eine kaufen wollt, bitte diese Links verwenden: (#reklame)

Shure MoveMic: Winziges Zweikanal-Lavaliermikrofon mit Bluetooth LE im Test

Ich war die letzten Tage mit dem Test eines neuen drahtlosen Lavalier-Mikrofon beschäftigt. Das Ergebnis steht bei heise+. Und da gibt es auch ein Video dazu.

Executive Summary: Unfassbar kleines Mikro mit guter Aufnahme. Kann man einzeln und als Pärchen direkt mit der MOTIV Video App auf dem Smartphone verbinden oder über einen Receiver mit jeder Software auf Smartphone, PC/Mac oder einer Kamera.

In dem Beitrag ist ein Video, bei dem der Ton direkt aus dem MoveMic kam. Ein Kollege hat das Frequenzspektrum untersucht. Das ist kein gewöhnliches Bluetooth-Mikro, dessen Codec bei 8 kHz alles abschneidet. Hier kommen auch die Obertöne bis 20 kHz rüber. Broadcast-Qualität.

Dicke Empfehlung, das nötige Kleingeld vorausgesetzt (#reklame):

  • Shure MoveMic Two Receiver Set – Profi Funk-Ansteckmikros mit Empfänger für Kamera, iPhone, Android, Mac & PC, 2 Bluetooth Mini Mics (MV-TWO-KIT-Z6)
  • Shure MoveMic Two – Professonelle Funk-Ansteckmikrofone für iPhone & Android, 2 Bluetooth Mini Mics (MV-TWO-Z6)
  • Shure MoveMic One – Professionelles Funk-Ansteckmikro für iPhone & Android, Bluetooth Mini Mic (MV-ONE-Z6)

Ja, die sind brutal teuer, aber auch brutal gut. Und man will in jedem Fall das Set, weil man sonst alles nachkauft.

iPhone 14 Pro: 89% Akku nach einem Jahr

Heute ist mein iPhone exakt ein Jahr in Betrieb und der Akku zeigt eine Kapazität von 89% an. Wie sieht das bei Euch aus?

Update: Ich habe mal mehr als 80 Datenpunkte in eine Grafik gepackt und man sieht, dass die im Oktober 2022 in Betrieb genommenen iPhone 14 (Pro) sehr breit nach unten streuen. Meine Performance ist kein Ausreißer:

Was man eigentlich erwarten sollte, ist ein Bogen wie bei den höchsten Werten.